Siegfried Schott, der Urheber und Namensgeber des Trierer Bildarchivs, war einer der bedeutenden
deutschen Ägyptologen des 20. Jahrhunderts.
Nach seiner Promotion im Jahre 1926 wurde er zunächst Assistent am Berliner Ägyptischen Museum; daneben war er auch für das
Deutsche Archäologische Institut in Kairo tätig. In den dreißiger Jahren arbeitete er überdies als Kopist von Tempelinschriften
und -reliefs für das Oriental Institut der Universität Chicago in Luxor. 1943 wurde er Dozent an der Universität Göttingen, 1952 Professor
für Ägyptologie an der Universität Heidelberg; vier Jahre später wechselte er als Ordinarius für Ägyptologie wieder an die
Universität Göttingen, wo er 1965 emeritiert wurde.
Viele der zahlreichen Publikationen Siegfried Schotts beschäftigen sich mit sehr speziellen Fragen und Problemen der Ägyptologie. Diese
Hinwendung zum Detail und den Blick fürs Ungewöhnliche lässt auch ein Gutteil der etwa 8000 Photographien erkennen, welche Schott
im Laufe seiner Ägyptenaufenthalte in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts aufgenommen hat – etwa die wertvollen Nahaufnahmen von
Einzelheiten in thebanischen Grabmalereien.
1982 überließ die Witwe Siegfried Schotts der Universität Trier die in 13 mächtigen Alben befindlichen Originalabzüge, wo sie in
der Folgezeit inventarisiert, verfilmt und von 2008 bis 2010 schließlich für die Bereitstellung im Internet digitalisiert wurden.
Literatur
Über Siegfried Schott:
Warren R. Dawson / Eric P. Uphill, Who was Who in Egyptology (dritte, überarbeitete Auflage von M.L. Bierbrier), London 1995, S. 380.
Über das Schott-Archiv:
Erich Winter, Gründung eines Schott-Photo-Archivs in Trier, in: Göttinger Miszellen 83 (1984), S. 95-98.